Adam Rapacki tritt nach dem Krieg in die Polnische Sozialistische Partei ein, wird Mitglied des Zentralkomitees und des Politbüros und wird 1956 Außenminister der Volksrepublik Polen. Bekannt geworden ist er durch den „Rapacki-Plan“, in dem er eine kernwaffenfreie Zone in Mitteleuropa vorschlägt.
Adam Rapacki ist in erster Linie durch den nach ihm benannten „Rapacki-Plan“ von 1957 bekannt geworden, in dem er der UNO den Vorschlag unterbreitet, eine kernwaffenfreie Zone in Mitteleuropa zu schaffen, die Polen, die Tschecheslowakei und die beiden deutschen Staaten umfassen sollte. Dieser Plan wird von
der Bundesregierung unter Konrad Adenauer abgelehnt, der meint, er stelle "lediglich einen von vielen Vorschlägen für ein zukünftiges europäisches Sicherheitssystem dar, über das ohne Zusammenhang mit der Frage der Wiedervereinigung Deutschlands nicht verhandelt werden kann." Trotz seines Scheiterns bereitet der von Rapacki ausgearbeitete Plan ein günstigeres politisches Klima für Polen in Westeuropa, insbesondere in Frankreich unter General de Gaulle, und die später von Willy Brandt angestrebte Entspannungspolitik zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Polen vor. In den Märzunruhen von 1968 zieht sich Adam Rapacki aus dem politischen Leben zurück und verstirbt zwei Jahre später in Warschau.