1795
Die dritte Teilung Polens

Nach dem Sieg über Polen streiten sich die Siegermächte Rußland und Preußen mit Österreich über die Aufteilung der Beute. Am Ende verschwindet ein ganzer Staat von der Landkarte.

Die Szene spielt auf dem Marktplatz in Krakau. Noch heute erinnert eine Bronzetafel an den Eid des Generals Tadeusz Kosciuszko. 1794 ruft der litauische Reitergeneral Tadeusz Kosciuszko zum nationalen Aufstand auf und schwört, sein Leben für die Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens einzusetzen. Zitat Sein Heer, das überwiegend aus mit Sensen bewaffneten Bauern besteht, die er vorher durch ein Manifest zu freien Männern erklärte, siegt überraschend gegen die Russen in der Schlacht von Raclawice. Dann jedoch greifen die Preußen

Dritte Teilung 1795
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Eid Kosciuszkos in Krakow

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unter Führung des Königs Friedrich Wilhelm II. ein. Video Zum ersten Mal nach den Kriegen der Kreuzritter kämpfen wieder Deutsche gegen Polen. Die Preußen besiegen Kosciuszko bei Rawka und nehmen anschließend Krakau ein. Da sie Warschau nicht erobern können, ziehen sie sich zurück. Indessen schickt Zarin Katharina ihren General

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Satire auf die Erste Teilung Polens
Teilungen undZerstörung
Aufstände in Polen
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Antirussischer Aufstand

Alexander Suworow mit einem großen Heer. Die Russen erobern Warschau am 8.November und richten ein furchtbares Blutbad unter der Armee und der Bevölkerung an. Berichte sprechen von 8.000 getöteten Soldaten und 12.000 Zivilisten. Russland, Österreich und Preußen nehmen 1795 den Aufstand zum Anlass für eine dritte totale „Teilung“ Polens. ZitatAm 3. Januar 1795

schließen das russische Reich und Österreich den 3. Teilungsvertrag, dem Preußen am 24. Oktober beitritt. Der polnische König Stanislaw August Poniatowski arrangiert sich ein weiteres Mal, erhält gegen den Verzicht auf den Thron ein Gnadengehalt. Er dankt am 25. Januar 1795 ab und darf in Grodno, später in St.Petersburg leben, wo er 1798 stirbt. Er war der letzte polnische König. Russland bekommt die Gebiete östlich von Bug und Njemen (Memel), also Kurland und Litauen und schluckt nun gänzlich die ruthenisch-ukrainischen Teile Polens, 62% des Landes und 45% der Bevölkerung, Österreich erhält als Kompensation für das an Frankreich verlorene Belgien, den Hauptteil Kleinpolens (Westgalizien), 18% des Landes und 32% der Bevölkerung. Darunter sind die wichtigen Städte Krakau, Sandomir, Lublin, Radom. Für Preußen bleibt der Rest Polens, 20% des Landes und 23% der Bevölkerung – Neuostpreußen und Neuschlesien, einschließlich

Tadeusz Kosciuszko
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Tadeusz Kosciuszko

Warschaus, welches die anderen Mächte wegen dessen Aufsässigkeit nicht haben wollen. In einem Zusatzvertrag einigen sich die Teilungsmächte 1797, auch den Namen "Polen" abzuschaffen. Damit verschwindet der Name Polen von der Landkarte. Doch mit der

Auflösung des polnischen Staates gelingt es nicht, die polnische Nation auszulöschen. Die Polen finden sich keineswegs damit ab, wie das kurze Zeit später entstandene Kampflied Zitat„Noch ist Polen nicht verloren“ zeigt, das als Dabrowski-Marsch einmal Polens Nationalhymne werden soll.

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Friedrich Wilhelm II., 1786-1797 König von Preußen
Friedrich Wilhelm II von Preußen
19.2.1772    24.7.1792    1795    1800    19.10.1813    1815    1820    1830    2.8.1847    1848    8.2.1863    1864    1880    3.11.1894    1901    1904    26.8.1914